Die Position der Chororgel über dem historischen Chorgestühl (Ende des 15. Jahrhunderts) war sowohl unter konstruktiven als auch gestalterischen Gesichtspunkten eine besondere Herausforderung. Die bereits existierende Betonempore, auf der die bisherige Chororgel stand, als auch Stahlträger in der Wand sollten wieder in ein neues Konzept miteinbezogen werden und gaben somit auch im Hinblick auf das Gewicht den Rahmen vor.
Die optische Gestalt der Orgel sollte das vertikale Prinzip der Gotik unterstreichen und die Farbgebung des Gehäuses in Anlehnung an die Wandfarbe die Eigenständigkeit des Chorgestühls nicht beeinträchtigen.
Für eine saubere Konstruktion war die Planung eines Stimmganges , von dem aus im Gehäuse die Werke gut zu stimmen und zu warten sein müssen, ein wichtiger Ausgangspunkt. Ebenso ausreichend Platz für mehrere grundtönige 8‘-Register.
Das klangliche Konzept orientiert sich an den Chororgeln Aristide Cavaillé-Colls, ergänzt um Plenumsfähigkeit. Zudem soll das Instrument in einem weiteren Schritt als Fernwerk der großen Hauptorgel dienen können.
Nach einem aufwändigen Ausschreibungs- und Auswahlverfahren erfolgte die Auftragsvergabe an die renommierte Orgelbaufirma Kuhn aus Männedorf am Zürichsee. Damit konnten wir ein führendes Unternehmen für die Herstellung, Restaurierung und Pflege von Pfeifenorgeln aller Größen und Stilrichtungen – vom Kleininstrument bis hin zu großen Orgeln in Kathedralen und Konzertsälen weltweit – für Ulm gewinnen.
Die neue Chororgel hat 21 Register (davon 3 Transmissionen) auf Haupt- und Schwellwerk sowie Pedal, mechanische Spiel- und Registertraktur sowie Koppeln II-I, I-P, II-P, II-II sub.